Der Flughafen Hamburg, Eigenbezeichnung Hamburg Airport, seit 2016 auch Hamburg Airport Helmut Schmidt, früher Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel) ist der internationale Flughafen der Stadt Hamburg (mit einem kleinen Teil auf der Gemarkung der Stadt Norderstedt). Er ist der älteste und fünftgrößte Flughafen Deutschlands.


Am 10. Januar 1911 wurde mit privaten Mitteln in Höhe von 685.000 Mark die Hamburger Luftschiffhallen GmbH (HLG) gegründet. Im Januar 1912 wurde der Luft-schiffhafen auf rund 45 Hektar in Betrieb genommen. Zunächst wurde der Flughafen daher vor allem von Luftschiffen genutzt. Im Jahr 1913 wurde die Fläche auf rund 60 Hektar ausgedehnt, wobei der nördliche Bereich den Luftschiffen vorbehalten war, und die Flugzeuge nur den südöstlichen Teil nutzen konnten. 

Im Februar 1919 gab es für den Flughafen einen Neubeginn, mit der Aufnahme einer Verbindung nach Berlin durch die Deutsche Luft-Reederei (DLR). Ab 1920 benutzte auch KLM den Flughafen als Zwischenstopp auf einer Linienverbindung, die Rotterdam und Amsterdam mit Kopenhagen verband. Im selben Jahr wurde auch die erste Statistik erstellt, wobei man 348 Starts und Landungen mit 241 Passagieren zählte. Im Jahr 1929 entstand das erste Terminal und Anfang 1934 wurde auf Betreiben des
Hamburger Innensenators Alfred Richter ein Denkmal eingeweiht.

Mitte der 1930er-Jahre war der Flughafen mit der Strecke Hamburg, Belgrad, Athen, Rhodos, Damaskus und Bagdad Ausgangspunkt der damals längsten Flugroute der Welt. Seinen Namen Hamburg Airport erhielt der Flughafen 1945 durch die britische Besatzungsmacht. Am 3. Mai 1945 wurde der fast unzerstörte und funktionsfähige Flughafen im Zuge der Übergabe der Stadt Hamburg an britische Streitkräfte vom Fliegerhorstkommandanten an einen Offizier der Royal Air Force (RAF) übergeben.

1. Oktober 1950 wurde die Verwaltung des Flughafens zurück in deutsche Hände übergeben und von der Hamburger Flughafenverwaltung GmbH übernommen. Zum ersten Direktor ernannte der Hamburger Senat den ehemaligen Luftwaffen-Oberst Max Wachtel. Als die Lufthansa im April 1955 zuerst den innerdeutschen Flugbetrieb nach München und im Juni den internationalen Flugbetrieb nach New York wieder aufnahm, war Hamburg ihr Heimatflughafen, bis Frankfurt diese Rolle übernahm; die Zentrale von Lufthansa Technik ist heute immer noch in Hamburg beheimatet. Im Oktober 1959 nahm Pan Am den ersten Linienflug mit einem Düsenflugzeug, der damals fortschrittlichen Boeing 707, nach Hamburg auf. Das Routing war New York – London – Hamburg – Kopenhagen.

Im Jahre 1960 bekam Hamburg eine Jet-Verbindung nach Tokio: Air France stoppte auf ihren neuen Flügen von Paris über die Polroute via Anchorage nach Tokio in Hamburg, geflogen wurde mit damals nagelneuen Boeing 707. Kurz darauf nahm auch Lufthansa den Jet-Verkehr nach Japan auf und flog mit Boeing 707 die Strecke Frankfurt – Hamburg – Anchorage – Tokio. 1965 startete Japan Air Lines als dritter Mitbewerber eine Direktverbindung von Tokio nach Hamburg, geflogen wurde mit Douglas DC-8 via Anchorage und ab Hamburg weiter nach London.

Ab Mitte der 1960er- Jahre wurde die Verlegung des Flughafens nach Heidmoor bei Kaltenkirchen angestrebt.[8] Gründe dafür lagen unter anderem in der Umweltbelastung durch Fluglärm, der die Bevölkerung in Hamburg, Norderstedt, Quickborn und Hasloh ausgesetzt war. In den letzten Jahren haben die Bestrebungen, mit dem Bau des Großflughafens Kaltenkirchen den Hamburger Flughafen zu ersetzen, durch negative Erfahrungen mit stadtfernen Flughäfen und Veränderungen in der Verteilung der Großflughäfen im norddeutschen Raum auch von Seiten der Wirtschaft scharfen Widerspruch erhalten.


Die vor allem auf Dienstleistungen ausgerichtete Wirtschaft in Hamburg ist auf einen schnell erreichbaren Stadt-Flughafen mit europäischen Verbindungen angewiesen. 1965 und 1971 erhielt Hamburgs Flughafengesellschaft jeweils eine Baugenehmigung. Zuletzt waren vier Landebahnen und sechs Terminals im Bauplan vorgesehen. Ziel war es, 60 Millionen Passagiere jährlich abzufertigen. Bis heute besitzt der Betreiber Flächen in Kaltenkirchen.[9] Einer Realisierung der seit den 1960er-Jahren laufenden Umzugsplanung wurde 2013 eine Absage erteilt.

Anfang der 1990er-Jahre wurde mit dem Ausbauprogramm HAM21 eine grundlegende Modernisierung des gesamten Flughafens begonnen. Zunächst wurde das alte Terminal 4 (heute Terminal 2) gebaut. Gleichzeitig wurde eine etwa 500 Meter lange Pier errichtet, die weitreichende Auswirkungen für die Terminals 2 und 3 mit sich brachte. Hier konnten keine Flugzeuge mehr direkt andocken. Das damalige Terminal 2 wurde daraufhin geschlossen. In der Folgezeit diente es als Überdachung für den Weg von Terminal 1 zu Terminal 3. Letzteres wurde in der Folgezeit nur noch für Boardingaktivitäten im Vorfeldbereich benutzt.  Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde das Terminal 2 abgerissen und moderner neu gebaut. Am 25. Mai 2005 wurde das Terminal eingeweiht und erhielt die Bezeichnung Terminal 1. Zur gleichen Zeit fand die Umbenennung des Terminals 4 in Terminal 2 statt. Das bis dahin als Abfluggebäude für Charter Fluggesellschaften genutzte Terminal 1 existiert noch, wird aber seither nur noch für Veranstaltungen vermietet. Es wird heute als Terminal Tango bezeichnet. Das ehemalige Terminal 3 wurde für den Bau des neuen AirportPlaza abgerissen.

Im Dezember 2008 ging die Bahnanbindung an den Flughafen in Betrieb, seither fährt die S-Bahn-Linie S1 alle zehn Minuten zum Hamburg Airport, damit besteht eine umsteigefreie Verbindung unter anderem zum Hauptbahnhof, zum Jungfernstieg und nach Altona. Zuvor war der Flughafen nur mittels Umstieg in den Bus erreichbar. Ende Oktober 2009 wurde das neue Radisson Blu Hotel Hamburg Airport eröffnet.[13] Es ist das letzte zum Ausbauprogramm HAM21 gehörende Teilprojekt und wurde vom Hamburger Büro K2B entworfen.  

Im Jahre 2016 startete der Flughafen eine Kompletterneuerung des Vorfeldes (Vorfeld 1). Diese geschieht etappenweise im laufenden Betrieb und wird bis in das Jahr 2020 dauern. Dabei werden bzw. wurden Doppelrollgassen eingerichtet (auf dem Taxiway können entweder zwei kleinere Flugzeuge parallel oder ein großes einzeln verkehren), Follow-the-greens installiert und zwei Gate-Positionen in ausreichender Größe für Airbus A380 errichtet. Die von der Flughafen Hamburg GmbH betriebene Einrichtung liegt rund acht Kilometer nördlich der Stadtmitte Hamburgs und acht Kilometer südlich der Stadtmitte Norderstedts im Hamburger Stadtteil Fuhlsbüttel, zwischen den Ortskernen von Niendorf im Südwesten und Fuhlsbüttel im Osten, wobei der nördliche Teil der Startbahn 2 im Norderstedter Stadtteil Garstedt liegt.

Die Passagierabfertigung erfolgt in zwei Terminals, welche durch die AirportPlaza verbunden sind. Beide sind optisch kaum zu unterscheiden, da sie nach ähnlichen Plänen vom gleichen Architekturbüro geplant wurden. Vom Rollfeld aus gesehen ist allen drei Gebäuden eine knapp 800 m lange Pier mit 15 Fluggastbrücken inklusive 2 Doppelfluggastbrücken sowie vier „Walk In- Walk Out“-Positionen vorgelagert. Alle Gebäude sind das Ergebnis des Ausbauprogramms HAM21.

Terminal 1 ist das neuere der beiden Abfertigungsgebäude. Es wurde 2005 eingeweiht und vom Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner entworfen. Die Hallengrundfläche beträgt 6300 m². Von architektonischer Bedeutung ist u. a. eine Regenwassernutzungsanlage, die die sanitären Einrichtungen versorgt, und ein sogenanntes ThermoLabyrinth, das die Klimaanlage durch Nutzung von Erdwärme entlastet. 

Terminal 2 wurde 1993 in Betrieb genommen. Bereits hier war das Büro Gerkan, Marg und Partner für den Entwurf verantwortlich. Die Hallengrundfläche beträgt 5850 m². Architektonisch sticht zuallererst die gewölbte Dachform ins Auge. Sie ist einer Tragfläche eines startenden Flugzeuges nachempfunden. Nach Fertigstellung des Terminal 1 wurden auch hier wesentliche Neuerungen nachgerüstet, die beide Terminals auf den gleichen technischen Stand bringen. So wurde unter laufendem Flughafenbetrieb die gesamte Gepäckförderanlage im Terminal 2 ins Untergeschoss verlegt. Daneben wurden auch die Check-in-Schalter auf den damals neuesten technischen Stand gebracht

Ebenfalls vom Büro Gerkan, Marg und Partner entworfen, ist die AirportPlaza das neueste der drei Abfertigungsgebäude. Sie wurde im Dezember 2008 eröffnet und bildet, zwischen den beiden Terminals liegend, einen Übergang zwischen beiden. In der Plaza ist die zentrale Sicherheitskontrolle seit 2009 untergebracht. Dahinter befinden sich zahlreiche Shops und gastronomische Einrichtungen für die Flugpassagiere. Darüber hinaus werden hier die Gepäckförderanlagen der beiden Terminals im Untergeschoss zusammengeführt. Hier befindet sich auch die Endhaltestelle „Hamburg Airport“ der Flughafen-S-Bahn Hamburg, die am 12. Dezember 2008 in Betrieb gegangen ist.

Betreiber des Flughafens ist die Flughafen Hamburg GmbH (FHG). Die Gesellschafter sind zu 51 % die Freie und Hansestadt Hamburg (die Anteile hält die HGV, die vollständig im Eigentum der Stadt Hamburg steht) und zu 49 % die Hamburg Airport Partners GmbH. Hamburg Airport Partners ist im Besitz von Avialliance (vormals Hochtief Airport), die durchgerechnet 34,8 % hält, die restlichen 14,2 % sind im Besitz von Avialliance Capital GmbH & Co. KGaA (vormals Hochtief Airport Capital) und werden ebenfalls von der Avialliance gemanagt.

Quelle: Wikipedia